Klettern – regrebneuel | kernen https://blog.regrebneuel.ch a dream team underway in down under Wed, 31 Oct 2012 08:53:06 +0000 de-CH hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9 Gramps – Bouldern bis die Fliegen kommen https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/gramps-bouldern-bis-die-fliegen-kommen/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/gramps-bouldern-bis-die-fliegen-kommen/#comments Wed, 31 Oct 2012 08:51:15 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1513 Zurück in den Grampians und voll motiviert, das Crashpad weichzukriegen, boulderten wir im Andersens-Gebiet. Die ca. 200 Probleme wollten doch zumindest angeschaut werden. Wir hatten sozsagen die Qual der Wahl und so entschied sich Rachel für die Tim Tam Traverse (V7), nicht zuletzt weils nicht so hoch war … Irgendwie war es aber dafür lang und die anfangs eher unterschätzten Griffelchen saugten ganz schön an Fingern und Schultern. Mit zunehmender Wärme und Müdigkeit schwitzten die Finger immer mehr und Rachel noch am letzten Zug runter … Drum musste Gaby an ihren Block. Dessen doch scharfen Griffe rissen und zerrten an der zarten Fingern und drum war auch da schon bald mal fertig probiert. Drum nix wie aus den Fliegen und Mücken raus in die Höhle des Löwen, in die Hollow Mountain Cave. Dort war es doch deutlich kühler und wir versuchten uns zu orientieren, wo und wie alle diese Boulders verlaufen. Die Locals halfen uns ganz nett dabei und so hatten wir den Wimmel Friedhoff (V5, vier Sterndli!) bald entdeckt, so dass Rachel zu probieren anfangen konnte. Der Anfang war auch hier vielversprechend, aber dann kommen zwei Aufleger und ein weiter Zug und die Schwitzparty von Rachels Fingern liess sie Mal um Mal abtropfen. Genervt und entmutigt versuchte sie dazwischen Easy does it (V4), das Problem war aber nur so irgend ein Zwischenstück ohne richtigen Anfang und Ende (Auf dem Weg des langen Boulders Wheel of Life, Vunendlich), wobei die Hauptaufgabe darin bestand, den Allerwertesten nicht dem Boden entlang zu schleifen. In der Zwischenzeit hatte sich ein Plaudergrüppchen um den Wimmel Friedhoff angesammelt; dabei hält man und frau die Hände an die Griffe, diskutiert enthusiastisch über Job, Reisen und Social-life, dann werden die Füsse schnell ab dem Boden gehoben und nach einem Zug wieder an den Boden gestellt, da sonst die Atemluft für den Gesprächseinschub fehlt. Schliesslich machte Rachel doch noch einen Klettereinschub und konnte die Aufleger endlich halten und erstaunlicherweise die darauf folgenden Griffe auch noch. Da war sie zwar total am Ende, aber wieder voll motiviert, das Cave Girl auszubouldern. Gaby und die Vernunft erhielten dann aber die Oberhand und wir spazierten zum Auto zurück.

 

Um der Hitze etwas zu entgehen, machten wir uns am nächsten Morgen mordsfrüh wieder ins Andersens-Gebiet auf, hatten wir doch da noch einige Projektli laufen. Nach einem gemütlichen Aufwärmen kletterte Gaby ihr Lygon St Massacre (V3) locker im zweiten Go und drum musste Rachel die Tim Tam Traverse ja dann auch klettern. Gaby kletterte weitere zwei, drei Boulder darunter die wunderschöne Golden Arete (V0, drei vollverdiente Sterndli) dafür kriegte Rachel ihren Hintern nicht mehr vom Boden weg. Also runter mit der V-zahl, da ging es zwar wieder, aber eher länger (Sidney high rise, V3) und nur wenig besser. Es musste an der Hitze liegen. Vom hochgiftigen Mückenspray beschützt, verbrachten wir die heisse Mittagszeit mit Lesen und Schlafen und Rachel übte … Jede weitere halbe Stunde wird die Temperatur besser, aber Rachels Geduld kleiner. Als keine mehr da war und Rachel alle! Boulders besichtigt hatte, reichten wir noch einige schöne Probleme nach: Faith (V3) kurz aber wunderschön, Gaby versuchte den ersten Sprung (vom Nachbarfels) an das Peter-Parker-Problem (V5) (mit den Wandergaloschen, da wäre sie oben in die Bedrouille gekommen), J.S. Memorial Slab (V4, in Fontainebleau höchstens 5a). Und dann war aus die Maus und wieder Ruhetag angesagt.

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Via Point Perpendicular in die Grampians https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/via-point-perpendicular-in-die-grampians/ Thu, 11 Oct 2012 03:51:29 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1255 Nachdem wir den Sonnenaufgang auf dem Narrowneck noch einmal so richtig genossen hatten, sagten wir den Blueys Goodbye mate und nahmen das Steuerrad nach Nowra in die Hände.

In Nowra hat es zwei Klettergebiete: Nowra selbst, ein Sportklettergebiet mit kurzen, harten Sportrouten und ganz am Meer, innerhalb eines Nationalparks und Militärgebiets am Point Perpendicular, ein mehrheitlich einfaches Trad-Gebiet.

Wir entschieden uns für Ambiente und Spass und ratterten über die Piste, einer Schlange ausweichend dahin. Seither hat unser Camper so einige Macken mehr … Unser Campingplatz war gleich daneben an der Honeymoon Bay, wo wir die Wärme in die Knochen (endlich wieder mal kurze Hosen und T-Shirts) und den Sonnenuntergang in die Seele fliessen liessen. Ja, ja, und zwei Bier hatten wir auch.

Am Abend zuvor hatten wir schon das Gebiet und die Carrots für die Abseilerei ausspioniert und konnten dank unseres Halbseils sinnvolle Stände basteln. Noch besser geeignet wäre allerdings ein Statikseil gewesen.

Abseilen, langsam waren wir uns das ja gewohnt, und wieder hinaufklettern, immer grad über dem Meerespiegel. Und viel selbst absichern. Der Fels ist gut gebändert oder es hat gute Risse, die sehr gut abzusichern sind. Allerdings ist er zum Teil auch sandig und nicht ganz bombenfest. Auf den letzten Metern der Routen sieht es aus wie ein Schwamm, viele Löcher und die werden nach oben auch noch immer besser. So macht das Aussteigen doppelt Freude.

Aber das Beste ist das Nachsichern. Oben an der Kante sitzen, die Füsse baumeln lassen, nach Walen Ausschau halten, dem Ameisenigel (Echidna) zuschauen, die grossen Seelöwen beim Wellnessen beobachten oder den Weissbauchseeadler bewundern und dazwischen wieder etwas Seil einziehen (wird auch Zeit, denkt die Nachsteigerin).

Nachdem wir «the hardest Route of Australia» geklettert hatten (6b, Sandsack) fuhren wir weiter in den Süden.

Am Morgen, nach Strandspaziergang, Kängis und Kaffee fuhren wir, noch immer auf dem Princess Highway, die Number One Australiens, weiter Richtung Melbourne. In Eden stoppten wir zwischen und genehmigten uns Calamares, Jakobsmuscheln, Garnelen und Catch-of-the-day-Fisch ganz frisch aus dem Meer, dazu Pommes. Es war auch megafein und hat später auch noch gleich für das Nachtessen gereicht (war angeschrieben als Platter for two). Dann ging es wieder auf die Strasse und die Scheibenwischer durften wieder arbeiten. Gegen Abend kamen wir in Ausverkauf an, ja die Stadt heisst wirklich Sale.

Auf dem Showground fanden wir dann auch eine angenehme warme Dusche in einem warmen Raum, darum beschlossen wir dann auch, dass die Kleider, bevor wir für eine Woche im Klettermekka verschwinden, mindestens so sauber sein müssten. Da war dann Rachels Geduld gefragt, zuerst durch Melbourne zirkeln, ohne die Tollroads zu benützen, bis nach Horsham fahren (ca. 350 km), noch dick einkaufen (für eine Woche halt) und anstelle sofort in die Grampians abzuhauen, noch einmal auf einem Campingplatz übernacht, um dort noch zu waschen, und Blog nachzuarbeiten.

Aber wir hatten ja noch andere Bedürfnisse. Ein Chrashpad musste her. Das kauften wir dann am nächsten Tag in Natimuk, und weil wir schon fast in den Arapiles waren, gingen wir die auch noch angucken. Da war es schon fast wieder schwierig wegzufahren, aber wir hatten ja den Zeltplatz am Mount Stapylton in den Grampians schon bezahlt …

 

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Fels ahoi! https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/fels-ahoi/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/fels-ahoi/#comments Tue, 02 Oct 2012 22:56:41 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1034 Noch ein letztes Rendezvous am Morgen mit unserem Vorgarten-Kängi, noch einmal Koala suchen und dann wieder den nicht endenden Strassen entlang, an Kühen in allen Variationen und neuerdings auch Schafen vorbei. Die Landschaft wechselt von der Baumsavanne in kultivierte Landschaft. Gelb ist die Farbe, die uns in den Frühling begleitet. Seien es die Strohblumen im Warrumbungle, Waldsträucher oder Rapsfelder.

Endlich, endlich in den Blue Mountains, Fels. Bevor wir allerdings unsere Hand kletternderweise an Fels legen konnten, brauchten wir noch ein Einfachseil. Kurz nach Fünf standen wir vor dem Laden in Blackheath. Schon zu? Aber da war doch Licht. Mit aufsässigem Klopfen lockten wir dann den Eigentümer heraus, respektive wir durften hinein ein Seil, Chalk und Carrothangers kaufen. Mit zwei Jungs von dem in silbernes Meer gefassten Edelstein (ja, das ist eine Metapher) im Schlepptau fanden wir dann auch einen schönen Campingplatz (allerdings nicht den, welchen jene gesucht hatten).

Um unsere Psyche nicht zu überfordern, gingen wir am nächsten Tag im Gebiet Upper Shipley (bei Blackheath) klettern. Alles Sportkletterei oder mit Carrothangers zu begehen (Erklärung zu den Hangers oder Plates am Fuss dieses Eintrags).

Wir fingen im Sektor Grey Slab an; mit Platte hatte das aber wenig zu tun: eine graue (so weit so richtig) mehr oder weniger senkrechte Wand mit kleinen Leisten, also nix nur auf Reibung stehen und keine Griffe zum Halten. Schon bald hatte der raue Sandstein die Taucherhaut von unsern Fingerkuppen geschmirgelt (obschon Rachel mit Anti-transpirant vorzubeugen versucht hatte). Die Griffe sind aber auch super klein und scharf. Drum gings nach wenigen Routen ab in den Caravanpark von Blackheath, um für teuer Geld zu duschen, unsere Würste in der Campkitchen zu braten und die Kühlschrankbatterie aufzuladen; das WC-Papier war aber leider noch billiger als auf unserem Lieblingsgratiscampingplatz.

Am nächsten Nachmittag schmerzten dann auch bald die Füsse und am Abend hatte zumindest Rachel einen Höllenmuskelkater in den Unterarmen. Ein bisschen zu fest zugedrückt vielleicht, in der 25 (7b)? Es fühlte sich nicht mal an wie gepumpte Arme, die Finger gingen einfach auf und sie war glücklich, überhaupt an der Kette anzukommen.

Höchste Zeit also für einen Ruhetag. d.h. Shoppen (Hut aus Känguleder), Govett’s Leap besuchen und die Treppe zu den Bridal Veil Falls runter, fleischfressende Pflanzen und eben den Wasserfall mit Regenbogen beschauen und dann ebendiese Treppe wieder nach oben. Am Abend gabs dann ein Feuerchen zum Wärmen und mal wieder etwas Ukulelelen.

Tags darauf wieder Klettern, diesmal schon etwas flüssiger, zwar mit zweifelhaftem Erfolg, aber mit guter Gesellschaft (echte Locals). Diese empfahl uns das «Sauna and Spa»-Erlebnis von Katoomba (das nächste Dorf von Blackheath, zu vergleichen mit (Ennet)Baden? So kulturell und etwas links und mit Reformladen und drei Bäckereien und vielen Kaffees, auch welche mit Livemusik?) und den Übernachtungsplatz Narrow Neck.

Das «Sauna und Spa» im örtlichen Hallenbad war schlichtweg etwas gruslig, aber wir waren wieder einmal sauber; der Übernachtungsplatz war aber umso genialer. Rechts Sonnenuntergang und links Sonnenaufgang theoretisch wenigstens, wären wir früh genug dort gewesen und hätte es am Morgen keine Wolkenwalze gehabt, aber auch so super und die grossen schwarzen Cockatoos am Morgen waren das Tüpfelchen auf dem I.

Am nächsten Morgen war die Haut an den Fingern leider immer noch nicht nachgewachsen und wir wuschen, kauften ein, liessen uns die Haare schneiden und besuchten die «Three Sisters», die frau gesehen haben muss. Dann verzogen wir uns wieder mal ins Old Ford Reserve (eben der Lieblingsgratiscampingplatz), um uns dort am Lagerfeuer komplett zu verrauchen und den australischen Pfadieslis beim Hungern zuzusehen.

Um weiterhin 3- und 4-Sternli-Routen zu klettern, wechselten wir ins Gebiet am Porters Pass. Hat allerdings nix mit einem Pass zu tun (der kommt erst viel später), es geht zuerst einfach eine kuule Schlucht hinunter (und dann über den Bach nach rechts, vom Fels wegsehend, sagt der Kletterführer dann jeweils). Wir kletterten Routen mit Stil, wie Wandkletterrei (Wonderbra Rangers), Risse (Nylon Happy und Chasing Amy), Verschneidung(Spread em Baby) und leicht überhängende Leistenkletterei (La La Land) …

Zum guten Schluss probierte Rachel noch die «Black Heathen», einen Klassiker im Grad 24. Die geht so: ein weiter Zug, eine grosse Leiste (Band), ein noch weiterer Zug, grosse Leiste undsofort, bis zum wirklich weiten Zug mit Schlüsselstelle (ein Unterkreuzer, ohne die dazugehörenden Fusstritte und abschliessendem w… Schulterzug zur L…). Zum Glück kann sich frau daneben bequem hinsetzen, rotblaue Lorikeets betrachten und darüber nachdenken, wie die Lösung aussehen soll. Wäre da nicht eine verzweifelnde Sicherungspartnerin (= Belay Bunny), die irgendwann mal nach Hause will.

Weitere Sternli-Routen fanden wir am Centennial Glen. Kurz, hart, steil, kuul. Viel zu steil für so wenig Form befand hingegen Gaby (nach, oder eher während, der Aufwärmroute war schon fertig lustig), und so gingen wir am späteren Nami nochmal Wandklettern. Es hat ja alles und alles ist sehr nah beieinander.

Exkurs zu Carrot Bolts und Hangers:

Das ist fürwahr eine lustige Sache. Man stelle sich in die Wand geklebte Haken vor mit einem Schraubenkopf in der Grösse etwa einer 13er-Nuss, der etwa zwei, drei Millimeter von der Wand wegsteht. Das ist die Absicherung der Route. Will man die Klettern, braucht man sogenannte Hangers oder eben Plates, weil ja die Plättchen an der Schraube fehlend (das wären sonst fixed Hangers). Diese Plates haben einen Schlitz, der hinter der Schraube blockiert, der in eine grössere Öse übergeht, die über den Schraubenkopf drüberpasst und später den Karabiner der Expresschlinge aufnimmt. Die nimmt man also zur Kletterei mit, und weil das anders irgendwie unpraktisch ist, liegen die so lose im Chalkbag rum. Kommt man jetzt zu so einem Carrot Bolt, klaubt man so ein Plättli zwischen den Magnesia-Brocken hervor, friemelt es über den Haken, hängt dann seine Expressschlinge ein und klippt schliesslich und endlich das Seil. Also kein Manöver, das man beim Klettern hart an der Sturzgrenze durchexerzieren will, dynamisch klippen bleibt Utopie. Bleibt noch die Angst, das Plättchen könnte sich ja vom Bolt lösen, wenn man weiterklettert. Dies ist allerdings nicht möglich, wenn man nicht zu kleine Karabiner verwendet (wir haben es beide hinlänglich ausprobiert, so einen Hanger auszuhängen, gottseidank vergeblich!).

Früher wurden diese Haken einfach in den weichen Sandstein gehämmert (solche alten Exemplare gibt es in langen Routen tatsächlich noch heute graus), heute sind sie durchwegs geklebt, falls nicht grad Ringhaken verwendet werden. Visuell sind sie natürlich wesentlich unauffälliger als in der Sonne blinkende Plättchen oder Ringhaken, was aber die Wegfindung in langen Routen, wo die Hakenabstände ja meist auch etwas grösser sind, durchaus erschweren kann. Manche findet man auch bei langem Suchen kaum .

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Das Schwert des Samurai https://blog.regrebneuel.ch/2012/07/das-schwert-des-samurai/ Sat, 28 Jul 2012 13:54:21 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=191 Clariden und Schärhorn

Clariden und Schärhorn

 

Von Gewitterneigung bereits früh am Nachmittag keine Spur. Das war uns recht, sonst wär mindestens der Weg zurück zum Auto wohl etwas nässlich geworden. Eine steile Tour mit imposanter Abseilerei, die aber das Handy beim Fotografieren unterschlagen hat.

zweitletzte Seillänge

Himmelsleiter gefällig?

 

Clariden und Schärhorn Gross Ruchen Da gehts runter Erste Seillänge zweitletzte Seillänge ]]>