regrebneuel | kernen https://blog.regrebneuel.ch a dream team underway in down under Sat, 05 Feb 2022 21:22:42 +0000 de-CH hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9 Ich auf dem Biancograt https://blog.regrebneuel.ch/2016/01/ich-auf-dem-biancograt/ Fri, 29 Jan 2016 20:29:00 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=179 Ein kleines Bildli von mir auf dem Biancograt

ist ja gar nicht so steil

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Tag 1 https://blog.regrebneuel.ch/2013/10/tag-1/ Sun, 06 Oct 2013 13:06:14 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1787 DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO DCIM100GOPRO

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Vom Cape Bridgewater über die Great Ocean Road nach Melbourne https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/vom-cape-bridgewater-uber-die-great-ocean-road-nach-melbourne/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/vom-cape-bridgewater-uber-die-great-ocean-road-nach-melbourne/#comments Wed, 14 Nov 2012 09:41:28 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1724 So rollten wir also von Halls Gap raus aus den Grampians, um Fran im Beach Café noch auf ein Feierabendbier zu treffen. Auf dem Weg dahin stoppten wir noch bei der weitum bekannten Strawberry Farm in Portland und kauften 1 Kilo handverlesene, zuckersüsse Erdbeeren (im November, ist das nicht Irre?). Fran erzählte uns dann beim Umtrunk, dass an Weihnachten jeweils eine buchstäblich kilometerlange Schlange vor dem Laden steht, weil es die nur dort gibt und sie keine verschicken.

Wir verabredeten für den Vormittag, dass sie die Bretter und Wetsuits an den Strand bringt, und so machten wir uns am nächsten morgen früh auf, um vorher noch die fünf Kilometer Fussweg zur Kolonie der Fur Seals unter die Füsse zu nehmen, die draussen am Cape am Fuss der Klippen jeweils Sonnenbaden. Es ging ein kühler Wind und es hatte ekelhaft viele Fliegen (vor allem auf dem Rückweg mit Rückenwind), aber die Pelzrobben waren da en Masse und sie spielten im Wasser und aalten sich an der Sonne, dass es eine Freude war zum Schauen, vor allem auch Dank unserem heissbegehrten schönen Feldstecher («Gib her, jetzt bin ich dran!»,»Nein, du hast vorher viel länger schauen dürfen!»…).

Mit perfektem Timing zurück an der Beach brachte Fran die Ausrüstung und wir gingen noch kurz einen Kaffee trinken, wo sie uns dann im Anschluss an unsere Surf Session gleich noch zum Mittagessen in ihr Zuhause einlud. How lucky can you get? Wir setzten uns also erst mal an den Strand und guckten anderen beim Surfen zu, denn der kalte Wind war irgendwie so gar nicht einladend. Irgendwann aber raffte sich Gaby auf und warf sich in die Fluten. Und die Wellen hatten es heute in sich! Sie waren einiges grösser, aber dank vorherigem Bewegungsstudium anderer Surfer ging es auch einiges besser, das Aufstehen klappte doch tatsächlich zwei-, dreimal! Was aber umso eindrücklicher war, ist die Beschleunigung, die einem so eine schöne Welle mitgibt, wenn man sie richtig erwischt. Booah, da hat Gaby wohl glatt ein neues Hobby entdeckt, dem sie frönen möchte (noch so ein reiseintensives!). Dann war Rachel an der Reihe, und nachdem Gaby sie davon überzeugt hatte, dass Paddeln im Wasser wesentlich wärmer ist, als draussen im Wind an der Beach zu sitzen, konnte auch sie noch einigen Wellen einen Surf abringen (mit den Füssen endlich unter dem Körper!)

Danach ging es zähneklappernd vor Kälte zu Fran, und sie ist wirklich ein Goldschatz: Gottseidank hatten wir wenigstens die Erdbeeren als Bringis dabei, den sie tischte uns ein grossartiges Zmittag auf mit Nibbles (kleine Knabbereien), Kartoffelgratin, Salat und ein Steak, vom Chefkoch Brian persönlich gegrillt. Wir sind richtiggehend adoptiert worden, und so lernten wir auch noch die Oma (81, mit Liebhaber) und die eine Tochter Prue mit schneeweissem Grosskind Oscar (ein Aboriginal, ämel de Bape!) kennen, die spontan noch reinschauten und schnackten über Gott und die Welt, bis es für uns Zeit wurde, noch etwas von der Great Ocean Road unter die Räder zu nehmen, denn wir wollten gerne die Twelve Apostels bei Sonnenaufgang ablichten.

Gesagt, getan, und so kurvten wir bis Sonnenuntergang der Küste entlang, hüpften bei den Scenic Outlooks schnell raus und knipsten, was das Zeug hielt. Schliesslich schliefen wir am kleinen, eher unscheinbaren Outlook von The Arch und schafften es am Morgen tatsächlich rechtzeitig, neben zehn Asiaten und noch ein paar anderen Touris einen Blick auf die mittlerweile höchstens noch sieben Apostel zu erhaschen.

Weiter gings zu den Gibson Steps, wo es via steile Treppen an die Beach runtergeht. Dort trafen wir dann richtige Heldensurfer, die sich in ziemlich gfürchige, wuchtige Wellen warfen und Tunnels surften; das war definitiv eine andere Liga! Schliesslich machten wir noch einen Abstecher nach Johanna, einem wunderschönen Beach Camping, wo es nachts Wombats haben soll, doch leider passte unser Timing nicht, denn wir fuhren noch weiter, zum Leuchtturm am Cape Otway, weil es auf dem Weg dahin waaaahnsinnig viele Koalas geben soll. Und tatsächlich, nicht zu verfehlen, weil immer mindestens ein Tourist grad am Fotografieren ist, aber auch sonst: Sie hängen wie reife Melonen in den Bäumen, sie sind wirklich nicht zu übersehen. Ein Wunder, dass einem nie einer aufs Auto fällt …

Von dort fuhren wir dann noch via Apollo Bay bis nach Lorne, wo wir hofften, am nächsten Morgen nochmal surfen zu können. Weder das Wetter noch die Wellen ermunterten uns dann aber dazu (sie waren uns tatsächlich zu flach, wir waren schon verdorben von den tollen Cape-Bridgewater-Wellen!). So cruisten wir also weiter und fuhren noch bis Torqay, wo wir uns aber auch nicht aufraffen konnten, ins Wasser zu steigen. Nach ausgiebiger Beratung beschlossen wir, etwas zu essen und dann nach Melbourne zu fahren, um zu versuchen, unsere letzten Kletterutensilien zu verticken, was uns tatsächlich gelang! Es gibt übrigens zmitzt im Zentrum Melbournes eine Kletterhalle, wo man ähnlich wie im Fitnesscenter im Zürcher HB im Schaufenster spörteln kann, allerdings sieht man im Hard Rock Climb vor allem den Pipapodex … (was besonders amüsant ist, wenn Montag ist und LesRock am Klettern sind). Wir beendeten den Tag am Meer, in einem Aussenbezirk Melbournes auf dem Hinterhofparkplatz eines Hotels, und machten uns frühmorgens, nachdem der Müllabfuhrwagen uns geweckt hatte, auf zum Strand, wo wir ausgiebig frühstückten, spazierten, rumfläzten und dem Ende unseres Urlaubs entgegendämmerten, bis wir uns endlich aufrafften, auf der anderen Stadtseite einen richtigen Caravan Park zu suchen für die allerletzte Nacht in Downunder, zu duschen und dann mit dem Bus in die Stadt zu fahren, zum Rumbummeln, Souveniers-Kaufen und Essen gehen.

So haben wir das dann auch gemacht und haben leckeres Sushi gegessen, Dumplings und Noodlesoup, bis wir fast geplatzt sind. Souveniers sind auch eingekauft; zwar sind wir heute nach dem Camper aufräumen und packen nochmal in die Stadt gefahren, doch mussten wir früh wieder zurück sein, um unser Zuhause der letzten zweineinhalb Monate zurückzugeben. So kamen wir uns denn ziemlich verloren vor in der grossen Stadt und den vielen geschäftigen Leuten, und jetzt sitzen wir am Flughafen, warten aufs Einchecken und langsam dämmert uns, dass unser Traumurlaub jetzt zu Ende ist. 7800 Kilometer haben wir abgespult, sind getaucht, viel geklettert, ein wenig gesurft, haben Tiere und Pflanzen bestaunt und viele nette Menschen getroffen und nur ganz wenig doofe. Schön war es, Danke allen, die mitgelesen haben, bis bald wieder daheim!

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Southern Grampians, Victoria Range – Grande finale https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/southern-grampians-victoria-range-grande-finale/ Tue, 13 Nov 2012 11:39:37 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1659 Dass der Nationalpark noch viel mehr Fels bietet, wussten wir und darum wollten wir noch den südlichen Teil beklettern. Zwar sind die Gebiete kleiner und die Zustiege länger, steiler und buschiger (je nachdem, ob frau sie findet), dafür haben sie alle einen individuellen Charakter und es sind wahrhaftig kleine Juwelen. Als Erstes besuchten wir die Gallery, ein reines Sportklettergebiet (auch eine Seltenheit in den Gramps). Der Fels ist dunkelrot, steil und es hat Griffe, die einfach Spass machen (also, Rachel vor allem). Von Löchern und Klemmern zu Knubbeln und Leisten, einfach alles ausser Risse. Mit Monkey Puzzle (28) hat Rachel wohl eine der lässigsten 7c+ ihres Lebens geklettert. Mit fieser Boulderstelle, niedergehendem Dach an Klemmern und Piazen und und und. Dass wir das Seil beim Ausräumen so verklemmten, dass wir uns mit Prusik und Grigri retten mussten (und das in einem Sportklettergebiet!), war uns dann auch egal. Der Fotoapparat war ja sowieso auf dem Zeltplatz geblieben …

Am nächsten Tag bekletterten wir die Eureka Wall. Diesmal ganz anders. Mit Darwins Theory, einer beeindruckenden 18, über zwei Seillängen an den Stand und von hier aus (im TR) die gruslige Verschneidung von Pytagoras Theorem (26) und dann grad zweimal weils so schön ist, die Archimedes Principle (26), eine Linie, die es wohl so nur einmal gibt. Gut absicherbar, gutgriffig und superästhetisch.

Langsam ging uns die Luft aus. Drum war ein Tag Sightseeing angesagt. Wir fuhren zur Vogelschau an den Lake Wartook, an die McKenzie Falls Wasserfall schauen und am Sundial Parking zum Boulderparcours à la Fontainebleau inklusive Steinpilz (nur schauen, weder klettern noch essen). Zum Glück trafen wir dann in Halls Gap unsere Radler out of Rosenheim (schon) wieder, und die versorgten uns mit Quarkzwecken zum Znacht und brachten uns auch unser wertvolles (acht Dollar!) Victorinox-Messer wieder (ohne das kann man einfach nicht gscheit Zwiebeln schneiden), dass beim letzten Gemeinschaftsabwasch in ihre Küche gelangt war. Eine wahrlich noble Heldentat, bei ihren beschränkten Platzverhältnissen und der Schlepperei auf ihren Radln.

Sie wollten, so wie wir, am nächsten Tag am Mount Rosea klettern, weil es da so schöne tolle lange Routen gibt. Diesmal stellten wir es klüger an als beim ersten Mal und fuhren in aller Herrgottsfrühe los, stellten das Auto etwas unterhalb der Strassensperre ab (wo wir auch Wasser für die Radler deponierten, die für ein paar Tage hochgeradelt sind mit Sack und Pack) und spazierten gemütlich und mutterseelenallein auf einem Deluxe-Weg zum Einstieg unserer Grampians-Abschiedsroute mit dem passenden Namen „The Last Rites“, eine 124m lange Traumtour im Grad 19. Gaby durfte als letzte Ölung noch eine 18 vorsteigen und wir genossen die Ambience in vollen Zügen.

Die Grampians gaben auch noch einmal alles, was sie zu bieten hatten und so kletterten wir zwischen eitel Sonnenschein, kaltem Wind und Nieselwetter zum Ausstieg. Runter ging es über die Giants Staircase, in der Tat eine Riesen-Treppe, bequem zurück zu unseren Siebensachen. Unten trafen wir nochmal Sabine und Robert, von denen wir uns nun endgültig verabschiedeten (und ihnen zum ungefähr siebten Mal eine weiterhin tolle Reise wünschten) und machten uns auf den Weg zu Cape Bridgewater, wo wir uns von Fran nochmal ihre Surfausrüstung borgen wollten.

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Das Leiden der Lämmer https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/das-leiden-der-lammer/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/das-leiden-der-lammer/#comments Sat, 10 Nov 2012 11:32:34 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1612 Mehr oder weniger erschlagen waren wir also wieder zuhause in den Grampians. Und da wäre ja noch die Serpentine zu klettern, eine Traum-29, sie wird als eine der schönsten Australiens gehandelt, wenn nicht sogar weltweit. Wir wollten von dem kühlen Wetter profitieren und sie heute einmal anschauen gehen. Schneller gesagt als getan. Um an den Stand zu gelangen, muss frau eine erste Seillänge klettern, eine 24. 7a ist ja eigentlich nicht so problematisch, auch wenn es Quergänge drin hat und man sie selber absichern muss. Wenn es denn eine 24 wäre. “horrible,c’est horrible” ist die Aussage des einen Franzosen (ein Profikletterer), der die Serpentine an einem Tag geklettert ist. Im Führer steht dazu: Absolutely terrifying. Und so geht es Rachel auch. Mit Schulterstand zum ersten Griff, mit Seilzug zum zweiten, der acht Meter lange Quergang ist dann auch das Einfachste an dieser Seillänge. Mittels bereitliegendem Cheaterstick den nächsten Haken einhängen und sich an Schleimgriffen und mit Seilzug hochwürgen. Da ist dann das Selbstvertrauen im Eimer. Der fixe Karabiner am nächsten Haken erleichtert zwar das Einhängen, aber dafür muss frau nachher richtig klettern. Auch wieder ein Quergang, diesmal rund und ohne positive Griffe. Gottseidank hat es ein Placement in der Mitte, da der nächste Haken erst nach einer weitern Boulderstelle einhängbar ist. Beim Stand ist Rachel völlig am Ende mit den Nerven (Belay Bunny meint, schon lang vorher). Die ganze Route mit Daunenjacke geklettert und trotzdem im Wind und in der Kälte fast erfroren. Ein herzliches Danke an die stoische Sichererin Gaby. Gaby kommt die Abkürzung mit den Jümars hoch und hault Sack und Pack in die Höhe, Rachel seilt ab, um die ganzen Quergänge von unten her wieder auszuräumen. Diesmal kann sie dann wenigstens mit Ach und Krach die Einzelstellen klettern, ist am Stand aber völlig kaputt und so ist an ein Ausbouldern der Serpentine nicht mehr zu denken. Also alles wieder nach unten, nur das mühsam hochgehängte Seil bleibt über Nacht und hält die Stellung. Am nächsten Morgen wieder das Fixseil hoch und rein in die Route.

Leider hat sich Rachel über Nacht noch nicht erholt (weder physisch noch psychisch) und das Ausbouldern wird zum Desaster. Völlig frustriert räumen wir die Route aus und seilen ab. Es hat zu viele tolle Routen in den Grampians, um noch weitere Tage zu «opfern». Viele, die an der Taipan Wall Routen klettern wollen, laufen aussen herum und fixieren ein Seil von oben, um sich die Routen in Ruhe anzusehen, sie auszubouldern und allenfalls nötige Sicherungen zu legen. Ist zwar ethisch weniger sauber, aber bei einem engeren Energie- und Zeitrahmen bestimmt effizienter. Im Trackside bouldert sich Rachel den Frust von der Seele und flasht einen V6, diesmal mit positiven Griffen. Wieder auf dem Campsite treffen wir Sabine und Robert wieder (sie sind 3½ Jahre mit dem Velo in der Welt unterwegs), mit denen wir schon in Arapiles Bekanntschaft geschlossen hatten, und wir tanken uns mit feinem Kaiserschmarrn auf.

Gaby hat für den nächsten Tag die Trident (2SL,14) ausgesucht. Eine wirklich tolle Route in bestem Fels. Wir benutzen wieder einmal den Camelot Nr. 4 (warum ist das dann immer das erste Placement?). Danach hängen wir noch die Technical Ecstasy dran (3 SL, 20) und klettern das erste Mal seit langer Zeit in geneigtem Gelände. Das Absichern hier ist dafür anspruchsvoller, da viele Risse seicht und offen sind. Langsam merken wir, dass wir hier nicht mehr unbegrenzt Zeit haben und drum suchen wir uns die Rosinen aus dem Kuchen. Wie zum Beispiel die Sandinista. Ein Riss, der in steilem Gelände nach rechts wegzieht. Kann frau gut absichern, steht da, wenn genug Kraft in den Armen vorhanden ist. Je nach Führer ist sie 35 Meter lang und 23 oder 40 Meter und 22. Jedenfalls hat Rachel brutal aufgeblasene Arme und Gaby nach dem Ausräumen auch. Dann machen wir uns auf die lange Wanderung nach Van Diemens Land um dort Body Count (24), eine steile Riss-/Lochlinie zu klettern. Zum Abschluss bouldert Rachel noch etwas in der Chickenheadhunter (23! War zum Auswärmen gedacht) und wir machen uns auf den immer noch langen Weg zurück zum Auto.

Es ist wieder einmal höchste Zeit für eine Dusche, aber voerher klettern wir noch die Spillway/Navarre-Kombination (2 SL,18) mit unseren Radlern Sabine und Robert. Mit Carrot-Haken! Die Route steigt ähnlich der Septumania in einer Rinne hinauf. Dass es die ganze Zeit etwas regnet, stört uns alle nicht, etwas Abkühlung ist eher positiv. Die zweite Seillänge vermasselt Rachel und klettert zu weit rechts (war aber auch schön). Drum müssen wir nach dem ersten Abseiler die zweite Seillänge, eine wunderschöne schräge überhängende Verschneidung, nachholen. Dann sind alle zufrieden, wir verabschieden uns von Sabine und Robert und dürfen endlich nach Horsham duschen.

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There’s something about Gympie https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/theres-something-about-gympie/ Mon, 05 Nov 2012 06:59:33 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1607 Brennessel

We are kind of haunted. Ever since Fraser told us to «avoid Gympie», we feel totally at a loss at this task. There must be something about Gympie. It keeps bringing itself back to our attention, even though we have never even passed through.

Like, we enjoy ourselves at the beach in Cape Bridgewater (some 2150 kilometers away from The Hole) and we meet some surfers from Queensland, so we couldnt help but to ask whether the place they live in (we didnt know the name of the town and we already have forgotten it again) was close to Gympie. They laughed, indeed they lived only one hours drive away. So we told them our funny story about Gympie only to learn that we should have checked whether that old Gympie lady had an operation scar on her neck, as all people from Gympie (also known as Hell town) have two heads and often have them surgically removed to better blend in in other places …

They then told us other funny stories about Gympie and it’s inhabitants (we can’t bring them up here as they were rather nasty) and we were having a laugh together about all that fun stuff about that place.

Curiosity was piqued, and I googled a bit about the famous place and found this. That made me wonder whether the funny birds we have seen at the beach were from Gympie after all (see this picture).

To keep things fair, there is also other information about this world renowned Town. Yet I can’t help but think that Aussies don’t really like the inhabitants, and not only for the fact they called the equivalent of our german Brennessel the Gympie Stinger …

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Mare e Monti https://blog.regrebneuel.ch/2012/11/mare-e-monti/ Mon, 05 Nov 2012 06:21:38 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1565 Der Ruhetag begann mit einer schwülen Feuchte, Geruch nach Skippydung und lästig vielen Fliegen. Gar nicht gut. Drum war im Handumdrehen (so schnell haben wir das noch nie geschafft) gepackt und wir fuhren ans Meer. Ist ja gar nicht weit, läppische 200 km machen uns ja schon lange nix mehr aus. Auf unserem Benzin-und-Geld-tanken-Zwischenstopp kauften wir auch noch etwas Musik. Und mit Kenny Rogers Gambler und Lady war die Schaflandschaft in Australien grad nochmal etwas romantischer.

So haben wir uns schon lange nicht mehr gefreut, das Meer zu sehen und zu riechen. Auf unserem Strandrundgang machten wir die Bekanntschaft von Fran. Wir erzählten ihr, wie wir mal die Möglichkeiten fürs Surfen Lernen hier auschecken wollten, und im Handumdrehen waren wir von ihr mit Neoprenanzügen, einem Bodyboard und einem (eher kurzen) Longboard versehen (einfach so, wir konnten unser Glück kaum fassen). Auf ins Abenteuer! Das sieht aber schon irgendwie gut aus, so am Strand mit Anzug und Board (und nicht so ein olles Riesenschaumstoffübungsbrett und Neonschülerweste). Wärs nicht so heiss, müsste frau damit ja nicht mal ins Wasser … Das wär dann die Surfvariante von mit Bogner-Dress und Superlatten direkt ins Après-Ski. Die Haifische seien draussen bei den Seelöwen, aber man sollte am besten nicht die Person sein, die am weitesten draussen paddelt. Mit diesen aufmunternden Tips waren wir ja schon halbe Profis. Wenn das mit den Wellen und dem Aufstehen nicht wär … Das Timing mit den Wellen war dann ja, obschon Teddybärenwellen, gar nicht so einfach und die Zeit zum Aufstehen irgendwie zu kurz und die Beine zu lang (also die einen wenigstens), so dass sie schlecht unter den Körper passten. Zumindest Gaby hat das Knien raus und Rachel kann eine Liegestütze. Und Spass macht das und heiss ist es auch nicht mehr und die Sonne ist wieder Freund. So ein Ruhetag macht doch Freude.

Nach dem obligaten Fisch am Meer und einer wirklich netten Plauderrunde mit Fran und Freunden, fuhren wir in den Mt. Eccles National Park. Dort soll es auf Koalas und Wombats haben …

Gestern abend noch in den Grampians hatte ich eine ausfliegende Ameisen(?)kolonie beobachtet. Die Viecher wurden nur so aus dem Baumloch gespeuzt und flogen in einer dichten Wolke in den Abend. Anscheinend speuzte es heute aus allen Bäumen und es schneite Insekten. Die Vögel waren irgendwie besoffen und wir mussten unsere Hupe einsetzen, um sie von der Strasse zu kriegen. Gottseidank schien das Insektengespeuze vor allem Kiefern zu betreffen, denn als wir auf unserem Campingplatz ankamen, waren nur noch die regulären Schwirr- und Schwebeteilchen in der Luft.

Koalas sind nachtaktiv und wenn man sie mit einer Lampe anzündet, reflektieren ihre Augen und man sieht sie besser. Sagte man uns. So ein Käse. Auf diese Weise sieht frau höchstens Fuchskusu und die sind dann, ganz ähnlich den Haifischen nicht mal scheu, sondern kommen auf dich zu (ist auch ein seltsames Gefühl, macht aber etwas weniger Angst als wenn das der Hai macht). Koalas sieht frau gut im Gegenlicht, da sitzt auf einem Ast ein grosses rundes Ding. Wenn es kein Vogelnest ist hat es Ohren (manche sogar mit Clip). Das ist dann ein Koala. Jetzt muss nur noch der richtige Winkel gefunden werden, um auch das Gesicht zu sehen, oder frau wartet bis der Koala selbst guckt. Wenn er nicht schläft.

Wir haben also noch an diesem Abend unsern ersten Koala gesehen und uns dumm gefreut. 🙂

Später am Abend sind wir noch auf Wombatsuche, aber da war nix. Wir haben nur die armen Skippies geblendet und ihnen das Nachtgrasen beleuchtet.

Am nächsten Morgen früh dann Kontrolle, ob unser erster Koala noch da ist und es keine Vollmond-Halluzination war. Er ist noch da! Schnell frühstücken und ab gehts zum Wandern, Koalas gucken und wieder einmal Lavatubes besichtigen. Schon auf den ersten fünfhundert Metern sehen wir zwei weitere Koalas, einer davon gar nicht im richtigen Baum. Darf der das? Die Lavatube (Höhle) ist dann eine eher feuchte Sache und wir wandern lieber am Tageslicht, immer dem eingebrochenen Lavatube nach. Die bilden dann Kanäle, in denen sich ein Mikroklima entwickeln kann. So entsteht eine Art Oase mit viel Feuchtigkeit in einem ansonsten ariden Klima. Wir wandern also durchs hüfthohe Gras und durch pieksende Disteln, immer dem gedachten Weg entlang, suchen am Boden und in den Bäumen nach Tierleben. Braune Vögel haben wir eher selten gesehen und drum gucken wir uns das Tier etwas näher an. Ein Kauz. Ein weiteres Tier, das wir bisher nur von Bildern kannten. Zwei Kakadus haben ihr Nest irgendwo in der Nähe und sie lenken uns lautstark davon ab. Dabei kommen sie uns näher als wir sie normalerweise sehen. Beim Weitergehen fällt Gaby etwas an ihren Socken auf. Leeches, Egel! Iiiiiik! Rachel hat auch einen. Die gehen ja gar nicht einfach ab. Irgendwie aber dann schon und der Rest der Wanderung verläuft deutlich schneller (lockeres Joggingtempo kommt dem schon recht nah), bis wir wieder in trockenerem Gelände sind.

Gaby muss dringend «auf die Gefahr hin, dass mir ein Koala dabei zusieht». Und tatsächlich, da schaut einer zu und wir ärgern uns so gar nicht darüber. Wir laufen weiter, auf den Mt. Eccles hinauf und wieder runter, dann dem Kraterrand entlang (noch mehr Koalas, der Zähler steht auf sieben). Eigentlich wollten wir noch an den Kratersee hinunter. Besucher, die wir treffen, haben aber heute dort drei Tigersnakes (sehrsehrgiftig) gesehen, zwei davon erst, als sie daran vorbeiliefen. Gaby hat Hunger und Rachel möchte, trotz dem sich Fürchten, die Schlangen schon gerne sehen, aber leider leider fängt es da an zu regnen. Also erst mal einen Happen Essen, nochmal zwei Koalas (ach ja, «they are really hard to spot» …) entdecken und dann zurück Richtung Grampians zuckeln (und auf dem Weg noch etwas Bloggen).

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Gramps – Bouldern bis die Fliegen kommen https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/gramps-bouldern-bis-die-fliegen-kommen/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/gramps-bouldern-bis-die-fliegen-kommen/#comments Wed, 31 Oct 2012 08:51:15 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1513 Zurück in den Grampians und voll motiviert, das Crashpad weichzukriegen, boulderten wir im Andersens-Gebiet. Die ca. 200 Probleme wollten doch zumindest angeschaut werden. Wir hatten sozsagen die Qual der Wahl und so entschied sich Rachel für die Tim Tam Traverse (V7), nicht zuletzt weils nicht so hoch war … Irgendwie war es aber dafür lang und die anfangs eher unterschätzten Griffelchen saugten ganz schön an Fingern und Schultern. Mit zunehmender Wärme und Müdigkeit schwitzten die Finger immer mehr und Rachel noch am letzten Zug runter … Drum musste Gaby an ihren Block. Dessen doch scharfen Griffe rissen und zerrten an der zarten Fingern und drum war auch da schon bald mal fertig probiert. Drum nix wie aus den Fliegen und Mücken raus in die Höhle des Löwen, in die Hollow Mountain Cave. Dort war es doch deutlich kühler und wir versuchten uns zu orientieren, wo und wie alle diese Boulders verlaufen. Die Locals halfen uns ganz nett dabei und so hatten wir den Wimmel Friedhoff (V5, vier Sterndli!) bald entdeckt, so dass Rachel zu probieren anfangen konnte. Der Anfang war auch hier vielversprechend, aber dann kommen zwei Aufleger und ein weiter Zug und die Schwitzparty von Rachels Fingern liess sie Mal um Mal abtropfen. Genervt und entmutigt versuchte sie dazwischen Easy does it (V4), das Problem war aber nur so irgend ein Zwischenstück ohne richtigen Anfang und Ende (Auf dem Weg des langen Boulders Wheel of Life, Vunendlich), wobei die Hauptaufgabe darin bestand, den Allerwertesten nicht dem Boden entlang zu schleifen. In der Zwischenzeit hatte sich ein Plaudergrüppchen um den Wimmel Friedhoff angesammelt; dabei hält man und frau die Hände an die Griffe, diskutiert enthusiastisch über Job, Reisen und Social-life, dann werden die Füsse schnell ab dem Boden gehoben und nach einem Zug wieder an den Boden gestellt, da sonst die Atemluft für den Gesprächseinschub fehlt. Schliesslich machte Rachel doch noch einen Klettereinschub und konnte die Aufleger endlich halten und erstaunlicherweise die darauf folgenden Griffe auch noch. Da war sie zwar total am Ende, aber wieder voll motiviert, das Cave Girl auszubouldern. Gaby und die Vernunft erhielten dann aber die Oberhand und wir spazierten zum Auto zurück.

 

Um der Hitze etwas zu entgehen, machten wir uns am nächsten Morgen mordsfrüh wieder ins Andersens-Gebiet auf, hatten wir doch da noch einige Projektli laufen. Nach einem gemütlichen Aufwärmen kletterte Gaby ihr Lygon St Massacre (V3) locker im zweiten Go und drum musste Rachel die Tim Tam Traverse ja dann auch klettern. Gaby kletterte weitere zwei, drei Boulder darunter die wunderschöne Golden Arete (V0, drei vollverdiente Sterndli) dafür kriegte Rachel ihren Hintern nicht mehr vom Boden weg. Also runter mit der V-zahl, da ging es zwar wieder, aber eher länger (Sidney high rise, V3) und nur wenig besser. Es musste an der Hitze liegen. Vom hochgiftigen Mückenspray beschützt, verbrachten wir die heisse Mittagszeit mit Lesen und Schlafen und Rachel übte … Jede weitere halbe Stunde wird die Temperatur besser, aber Rachels Geduld kleiner. Als keine mehr da war und Rachel alle! Boulders besichtigt hatte, reichten wir noch einige schöne Probleme nach: Faith (V3) kurz aber wunderschön, Gaby versuchte den ersten Sprung (vom Nachbarfels) an das Peter-Parker-Problem (V5) (mit den Wandergaloschen, da wäre sie oben in die Bedrouille gekommen), J.S. Memorial Slab (V4, in Fontainebleau höchstens 5a). Und dann war aus die Maus und wieder Ruhetag angesagt.

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Arapiliiis, the sequel https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/arapiliiis-the-sequel/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/arapiliiis-the-sequel/#comments Sat, 27 Oct 2012 05:23:07 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1444 Tja, da war ja also noch ein offenes Projekt im Kopf und am Fels und so mussten/durften wir länger in den Araps bleiben. Nach zwei Tagen gut erholt und meganervös wurde zuerst die Notausstiegsroute (Dazed and confused, 20) eingerichtet. Wo Rachel dann auch prompt in die erste Zwischensicherung fiel, die, obwohl nur ein klitzekleines Keilchen (Black Diamond Stopper Nr. 4 für Nerds) hinter einer schon recht abgetrennten Schuppe, Gaby davor bewahrte von Rachel und dem Rack erschlagen zu werden. Das Testen von neuen Platzierungen sollte eben nur im stabilen Dreipunktmodus angegangen werden … Sonst war diese Route eine sehr schöne und angenehme Alternative.

Dann dieselbe Geschichte nochmal: Absicherung in Masada platzieren, Gaby sichern (die natürlich den Nr.-4-Keil ohne Hammer nicht rausbrachte, danach also mit improvisiertem Steinhammer das Ganze nochmal, um den ollen Keil rauszuhämmern), Pause machen, einsteigen. Schneller als gedacht war die Schlüsselstelle geschafft, aber Rachel war so nervös, fast hätte sie es noch oben verpatzt. Aber auch die letzten Aufleger sind ihr nicht aus den Fingern geglitten. Bravoooo, erste 8a in Australien geklettert!

Danach war Rachel euphorisch und Gaby erledigt. Aber die musste ja Dazed and confused zum dritten! Mal klettern und ausräumen. Dafür kletterte Rachel anschliessend noch Birdman of Alcatraz, 23, wo sie an der Untergriff-Piazschuppe sehr energisch mit ihrem linken Fuss kommunizierte, welcher sie im Stich lassen wollte, und das noch vor dem Zwischensicherung legen … (Wir haben heute ein Bild von Lynn Hill in derselben Route gesehen; sie sieht auch nicht ganz relaxt aus. Das tröstet.)

Am nächsten Tag war dann Kachoong angesagt. Muss frau geklettert haben, wenn in Arapiles. Ein Zweieinhalb-Meter-Dach mit zwei Megaschuppen, Grad 21 (ca. 6b+). Zum Aufwärmen kletterten wir Touchstone (2 SL, 14), wunderhübsche Wandkletterei, der reine Genuss. Und dann gings eben zu Kachoong. Mit eigener Absicherung zu klettern braucht ja deutlich mehr psychische Energie als Hakenturnen, davon war aber heute einfach nichts mehr übrig: kein Selbstvertrauen mehr, alles gestern aufgebraucht. Und so fürchtete sich Rachel durch die Route, obschon die Schwierigkeit durchaus moderat war, und legte reichlich Sicherungen. Aber die Helmkamera hatte sie trotzdem montiert zum Ausprobieren… Dass diese Route für die Nachsteigerin noch anspruchsvoller ist (vor allem, wenn sie noch so viele Sicherungen rausnehmen darf), ist gegeben. Gaby kämpfte sich also auch durchs Dach (aber der Mitte mit den Freunden Jumar und Ducky) und durfte so viel Fluchen wie sie wollte, da Rachel oben eh einen Tilt hatte und sowieso nicht viel hörte. Danach war dann nur noch Apero und Chillen angesagt.

Um den Arapiles einen würdigen Abschied zu geben, kletterten wir an unserem letzten Tag die Kombination Kaiser-Resignation (18) und nochmal über den Ivan (13, diesmal mit Lead Gaby) zu unserer letzten Arapiles-Seillänge Jenny Wren (21). Eine eindrückliche Linie einer 30m-Kante entlang. Mittlerweile nieselte es immer wieder und als wir grad wieder abgeseilt waren, legte der Regen so richtig los. Dank den Überhängen konnten wir das Schlimmste auswarten (10 Minuten), und als wir unten auf dem Zeltplatz waren, herrschte schon fast wieder eitel Sonnenschein. Am wärmenden Abschiedslagerfeuer waren die Kiwis in der Mehrzahl, darunter zwei BF, und so schwatzten wir über NSL und über die Schweizerberge (vier von ihnen waren schon auf dem Matterhorn), über das Eldorado, übers Bergell und was sonst noch so zuhause auf uns wartet.

Jetzt heisst es Byebye Arapiles, welcome back the Gramps! Aber erst mal gibts einen Ruhetag 🙂

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Mount Arapiles https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/mount-arapiles/ https://blog.regrebneuel.ch/2012/10/mount-arapiles/#comments Tue, 23 Oct 2012 03:52:24 +0000 http://blog.regrebneuel.ch/?p=1379 Ausgesprochen Äräpiliiiiiiiis oder einfach und kurz Araps. Eine Felsformation von ungefähr vier Kilometern Länge und maximal 150 Meter Höhe mit 3000! Routen. Der Fels ist Quarzit, der Bruder vom Sandstein, aber deutlich härter, vertrauenswürdiger und deutlich strukturierter. Vertikal und horizontal gebändert, bietet er alles fürs Kletterherz.

Nur keine eindeutigen Linien, und so klettert sichs kreuz und quer über den ganzen Felsriegel, sinnvollerweise mit dem Führer in der Hand, damit frau sich die Routen zusammensetzen kann. Gottseidank ist die Kletterei meist steil und oft überhängend und die Magnesiaspuren zeigen den ungefähren Weg an, denn – Bohrhaken sind nur sehr selten zu sehen.

Einige Boulders stehen auch noch rum. In der Beschreibung steht, dass bei diesen die Alten von den Jungen bewundert werden. Also macht sich die Alte am Abend auf und geht bouldern. Die Quergänge haben, ganz Araps-style, irgendwo eine richtig schwere Stelle, da tut sich die Alte dann auch schwer. Zugucken tun da aber nur zwei Känguruhs. Ist vielleicht auch besser so. Das einsame Bouldern ist trotzdem und gerade deswegen ein super Erlebnis.

Aber die vielen 3-Stärndli-Routen warten auf uns. Am ersten Tag im Sektor Atridae, immer passend zu Gabys Lektüre, klettern wir neben Muldoon (13) auch den Orestes (23) und den Agamemnon (Chimney, 11); wunderschöne Routen in einer für den Grad unerhörten Steilheit und Exposition. Dann in den Organpipes etwas weniger literarisch, aber umso schöner das Horn Piece (13) und Tannin (18). Die einzigen Haken an diesem Tag sind (netterweise) die Abseilstände (Anekdote einer Diskussion zwischen zwei Kletterern beim Rückzug, wie viel Material beim Abseilen zurückgelassen werden soll: Du lebst vielleicht länger als ich, aber ich sterbe mit einem vollständigen Rack!).

Tags darauf wagten wir uns schon in den Routenwirrwarr der Bardwand und der oberen Bluffs. Also rauf über die Euridyce (2 SL, 18), via die letzte Seillänge von Bard (15) bis auf das erste Gipfi, dann über das Band zum Skorpion direct (1SL, 17) und direkt in die Quo vadis (1 SL, 19), wieder mittels Abseilen runter, zurück zum Band, die Ivan (1 SL, 13) und als Abschlussseillänge den Blockbuster (12). Da brummt der Kopf, nicht nur vom Routenlesen, sondern auch vom selber Absichern und sich fürchten, drum wars Zeit für Apéro.

Irgendwie waren wir am nächsten Tag etwas müde und wir machten einen der seltenen richtigen Ruhetage, nix posten, nur posten, nirgends hinfahren, lesen, Gummibärli essen,Drachen beobachten, zuerst Kaffee- und später Biertrinken.

Nach ausgiebigem Schlafen war aber Leistung angesagt. Es fing damit an, dass wir

a) früh aufstanden

b) weiter liefen als die ersten zwei Tage

c) Judgement Day (Traverse, 3 SL, 19) kletterten

d) in die Route abseilten

  • um bschiessenderweise die Keile und Friends in Trojan (25) vorzuplatzieren
  • nach 4 Meter merkten, dass es die falsche war , «Gaby es isch glaub ich es 27i»
  • Gaby nix sagte, dass es eine 29 war
  • Rachel sich schon beim Absichern auspowerte
  • und gar nix war mit mutig Vorsteigen, sondern nur Toprope
  • aber es auch nix nützte, da sausteil
  • aber die Züge doch gingen und drum jetzt ein Projekt geboren war

e) Lamplighter (Armleuchter? 3 SL, 14) zum Auswärmen kletterten

f) wir unser Bier definitiv verdient hatten.

Und immer noch waren 3-Stärndli-Routen übrig.

Also noch früher aufstehen, noch weiter laufen und Skink (3 SL, 18) klettern und dann bei etwas zu warmen Temperaturen noch die Brolga (3 SL, 15), eine Platte zum selber Absichern? Das geht, ist aber etwas gfürchig. Aber die Sonne hatte uns, beziehungsweise unseren Füssen definitiv den Rest gegeben. Und wir brätelten uns auf unseren Camping zurück.

Das Projekt ging auch über Nacht nicht weg und wartete auf uns. An ein Vorsteigen mit Legen der Absicherung war aus mentalen und physischen Gründen nicht zu denken. Also mussten wir wieder den Umweg über eine andere Route machen. Drum wir kletterten Kingdom come, zwar nur 20, aber mit expo schlifrigem Boulderstart und irgendwie sollte frau sich dann den Rest des Risses raufbridgen, aber Rachel (europäisches Klettertussi mit Felskontakthemmungen) endete eingeklemmt im Riss und als noch Material runterflog, war eine gute Runde fluchen angesagt. Gaby hatte mit der Seillänge weniger Mühe, an der Schlüsselstelle dank ihrem Freund Jumar, an der nächsten schweren Stelle french free und grundsätzlich weniger Berührungsängsten. 🙂 So waren wir aufgewärmt und schon etwa ausgepowert, als wir am Stand der Masada ankamen. Also noch Absicherung im Abstieg vorplatzieren, sich nochmal alles merken und Seil abziehen. Masada ist 25 Meter lang und ca. 5 Meter überhängend. Anbei eine Beschreibung meinerseits. Wer das nicht lesen will, einfach den nächsten Abschnitt überspringen.

Gestartet wird sehr steil mit einem harten Layback (Kneebar zum Klippen oder legen), dann kontinuierliche Risskletterei gemischt mit Laybacks mit viel Schwerpunktverschiebung zu einer guten Handklemmruheposition. Weiter über weite Züge und Zangengriffe an eine weitere Ruheposition mit Aufsitzer an Schulterseitgriffen. Über skurrilen Seitgriffzug und weiterem Layback zu Seitenuntergriff. Die Schlüsselstelle ist deutlich weniger steil aber lang und komplex, etwa drei Meter lang mit Bogen nach rechts und weiterer Querung nach links: Kreuzzug an horizontale Zange mit links, dann mit schlechten Tritt nach weit nach rechts an vertikale Zange. Schwerpunktverschiebung nach rechts zum Belasten der rechten Hand. Hochschnappen mit links an horizontalen Quarzitkristall. Aufhocker rechts und Hochgreifen mit rechts an offene vertikale Leiste. Eindrehen nach rechts an schlechten Tritten und Überkreuzen mit links an darüberliegende vertikale Leiste (erster Schlüsselzug). Weiteres schwieriges Umstehen und mit rechts an die darüberliegende Minileiste. Mit Links an gute vertikale rechtwinklige Leiste. Linken Fuss umstellen (Zweiter Schlüsselzug). Rechte Hand hochnehmen und mit Links an schmierige horizontale Leiste. Rechts darüber an obere Mikroleiste und mit dem linken Fuss in die Verschneidung schwingen und Tritt treffen. In Kusimanier das Gewicht über die Füsse nach links bringen und weit zu einem guten Griff. Ausruhen. Knieklemmer. Mit Risskletterei zwei Meter weiter an einen runden Griff und mit einem weiten dynamischen Zug an einen Aufleger (hier bitte nicht mehr loslassen. Bitte, bitte, bitte ;-)). Schlecht stehen und weitermurksen an weiteren schlechten Aufleger. Besser stehen und an Henkel, dann leicht an Abseilstelle.

Also habe ich das versucht. Leider wusste ich noch zu wenig über die Füsse resp. Tritte und so nahm ich Flugstunden. Zwar hat es in dieser Route netterweise vor der Schlüsselstelle einen Bohrhaken (den einzigen), aber mich hats halt immer oben rausgenommen und das Entwickeln von Strategien hat viel Energie gekostet. Das Ausprobieren hat dennoch viel Spass gemacht und ich bin endlich wieder einmal weit gefallen. Zwar «nur» in einen Bohrhaken, aber dennoch. Nach einem weitern TR-Versuch war dann die Kraft alle und wir zuckelten gemütlich nach Hause.

Alles war müde. Die Schultern vom Rack tragen und Laybacken. Die Haut vom Abrutschen. Der Körper vom Verstemmen und Spannen. Die Füsse sowieso. Aber die Hände sind am schlimmsten. Das Rissklettern ist sehr ungewohnt und die Hände werden gequetscht, gestaucht, verdreht und das Hantieren mit Klemmkeilen, Friends und Seil tut sein Übriges. Dreckig sind wir und stinken tun wir auch. Und die Guetsli und das Bier ist ausgegangen. Daraus folgt … Zwei Ruhetage!

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