Am 29. August war Galungan, das wichtigste Fest der Hindus auf Bali. Ein Grund für unsere Tauchbasis mit balinesischer Crew, ausnahmsweise für einen Tag zuzumachen. Was tun also? Alle Balinesen gehen ja an die Zeremonien, drum haben wir uns dann doch noch entschlossen, einen Roller zu mieten, und die Insel etwas abzufahren. Der Plan war, der Küste entlangzuzuckeln, bis wir genug hatten, und dann durchs Inland wieder zurück.
Es war ja ein höchst feierlicher Tag, und alle Balinesen waren unterwegs mit ihren Rollern, wenige mit Autos. Alle aber herausgeputzt für den grossen Tag, was dann darin gipfelt, dass sich NIEMAND – ausser die paar armen Touristen – an die eigentlich gültige Helmpflicht hält. Die wird ja auch sonst für kurze Strecken ignoriert, aber theoretisch gibt’s die schon auf Bali, nur gilt sie an Galungan offensichtlich nicht. Herausgeputzt sind aber nicht nur die Balinesen, sonder auch alle Orte. Es ist ein echtes Highlight, zu so einem Feiertag ein Rundfährtchen zu machen. Wo du hinschaust mit liebevoller Hingabe handgefertigte, kompostierbare Deko aus Palmblättern. Wunderschön!
Wir kamen dann auch schon bald in einen Riesenstau, weil in einem klitzekleinen Dorf sämtliche Einwohner im weiteren Umkreis mit Kind und Kegel zur Zeremonie des dortigen Tempels wollten. Erstaunlich daran war, dass niemand deswegen irgendwie gereizt gewesen wäre. Nix da, lachende Gesichter ringsumher, und jeweils ein freudiges Hello zu uns, weil wir uns aus dem heiligen Anlass auch im Sarong aufs Moped gesetzt hatten. Eine gute halbe Stunde später konnten wir wieder flott Fahrt machen, was bei den Strassenverhältnissen abseits der grossen Verkehrsachsen dann maximal 30 km/h bedeutete.
Hungrig kamen wir schliesslich in unserem ersten Etappenziel Amed an, rechtzeitig zur Mittagszeit! Also schnell einen kleinen Warung suchen, der nett aussieht. Warung Wajan hiess der (was für ein Wunder!) und gehörte aber einer Frau. Wir hatten inzwischen aber gelernt, dass einfach ALLE Erstgeborenen auf Bali Wajan getauft werden (und zwar egal ob Männlein oder Weiblein, weswegen die sich dann auch schleunigst einen zweiten Namen zulegen, wenn sie älter sind), deswegen waren wir nicht überrascht. Das Essen war sehr lecker und es gab obendrein auch noch viele Leckereien zum Kosten als Dessert; Urschis (=Übriggebliebenes für Nichtwissende) von der Zermenonie vom Morgen. Das finde ich das sympathische an den Balinesen: die opfern irrsinnig leckere Köstlichkeiten an den Zeremonien, packen sie dann wieder ein und essen sie dann selbst 🙂
Dann gings aber flott weiter, denn wir realisierten, dass wir noch einen weiten Weg vor uns hatten, und nach dem Eindunkeln wollten wir nicht mehr unterwegs sein. Da solls nach Olaf, unserem Tauchbasisleiter, dann schon sehr gefährlich werden auf den Strassen, weil die Balinesen nach dem Feiern gern ausgiebig zur Flasche greifen und entsprechend viele Betrunkene unterwegs sind. Uns fiel vor allem auf, dass im Lauf des Tages, der Putz wieder abgelegt wurde, dann gabs dann auch wieder mal eher einen Helm auf den Kopf. Wir kurvten also noch über den gut 1300 Meter hohen Pass (tauchpausentauglich? fiel uns eh zu spät ein …) zum Ulun Danu Batur Temple, wo die Aussicht auf das Ausmass des letzten Ausbruchs des Gunung Batur (inkl. See) sehr eindrücklich ist, und von dort gings dann endlich wieder talwärts Richtung Candidasa.
Inzwischen war die Fahrt aber eher Folter geworden, denn das dünne Sättelchen des 125ccm-Rollers drückte ganz schön auf die Sitzhöcker durch. Egal, wir bissen auf die Zähne, drückten auf die Tube, so sehr es die Strassenverhältnisse und der Verkehr zuliessen (= ca. 60 km/h) und trafen doch noch pünktlich vor der Dämmerung wieder im Hotel ein. Das reicht mir dann aber auch mit Rollerfahren in Asien, aber mit meiner alten Africa Twin wär das da schon spassig 🙂









































3 Comments
Lovin’it! Where do you find the time to write all this great stuff, edit the pics and upload the whole stuff? On the vespa? I’ll need lessons from you both 😉
Anyway: sleep tight at this hour and en route pour de nouvelles aventures on Sep. 1!
haha! It’s called Free Wifi and comes with our hotel, and then again it’s a holiday, right? 😉 we’ll see how frequent we will be able to post from australia. taking off sept 1st.
cheers
Spannend habt Ihrs. Habe leider keine Antwort von unseren Freunden erhalten wegen der Datenkarte. Unsere Nichten/Neffen hatten jeweils am 2. Tag in Australien schon eine Datenkarte. Einfach in den nächsten Vodafone Shop etc. und nachfragen. Machen wir auch so in jedem Land. Achtung unbedingt fragen ob man mit dem Angebot Skypen kann, falls gewünscht.