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Gramps – Bouldern bis die Fliegen kommen

Zurück in den Grampians und voll motiviert, das Crashpad weichzukriegen, boulderten wir im Andersens-Gebiet. Die ca. 200 Probleme wollten doch zumindest angeschaut werden. Wir hatten sozsagen die Qual der Wahl und so entschied sich Rachel für die Tim Tam Traverse (V7), nicht zuletzt weils nicht so hoch war … Irgendwie war es aber dafür lang und die anfangs eher unterschätzten Griffelchen saugten ganz schön an Fingern und Schultern. Mit zunehmender Wärme und Müdigkeit schwitzten die Finger immer mehr und Rachel noch am letzten Zug runter … Drum musste Gaby an ihren Block. Dessen doch scharfen Griffe rissen und zerrten an der zarten Fingern und drum war auch da schon bald mal fertig probiert. Drum nix wie aus den Fliegen und Mücken raus in die Höhle des Löwen, in die Hollow Mountain Cave. Dort war es doch deutlich kühler und wir versuchten uns zu orientieren, wo und wie alle diese Boulders verlaufen. Die Locals halfen uns ganz nett dabei und so hatten wir den Wimmel Friedhoff (V5, vier Sterndli!) bald entdeckt, so dass Rachel zu probieren anfangen konnte. Der Anfang war auch hier vielversprechend, aber dann kommen zwei Aufleger und ein weiter Zug und die Schwitzparty von Rachels Fingern liess sie Mal um Mal abtropfen. Genervt und entmutigt versuchte sie dazwischen Easy does it (V4), das Problem war aber nur so irgend ein Zwischenstück ohne richtigen Anfang und Ende (Auf dem Weg des langen Boulders Wheel of Life, Vunendlich), wobei die Hauptaufgabe darin bestand, den Allerwertesten nicht dem Boden entlang zu schleifen. In der Zwischenzeit hatte sich ein Plaudergrüppchen um den Wimmel Friedhoff angesammelt; dabei hält man und frau die Hände an die Griffe, diskutiert enthusiastisch über Job, Reisen und Social-life, dann werden die Füsse schnell ab dem Boden gehoben und nach einem Zug wieder an den Boden gestellt, da sonst die Atemluft für den Gesprächseinschub fehlt. Schliesslich machte Rachel doch noch einen Klettereinschub und konnte die Aufleger endlich halten und erstaunlicherweise die darauf folgenden Griffe auch noch. Da war sie zwar total am Ende, aber wieder voll motiviert, das Cave Girl auszubouldern. Gaby und die Vernunft erhielten dann aber die Oberhand und wir spazierten zum Auto zurück.

 

Um der Hitze etwas zu entgehen, machten wir uns am nächsten Morgen mordsfrüh wieder ins Andersens-Gebiet auf, hatten wir doch da noch einige Projektli laufen. Nach einem gemütlichen Aufwärmen kletterte Gaby ihr Lygon St Massacre (V3) locker im zweiten Go und drum musste Rachel die Tim Tam Traverse ja dann auch klettern. Gaby kletterte weitere zwei, drei Boulder darunter die wunderschöne Golden Arete (V0, drei vollverdiente Sterndli) dafür kriegte Rachel ihren Hintern nicht mehr vom Boden weg. Also runter mit der V-zahl, da ging es zwar wieder, aber eher länger (Sidney high rise, V3) und nur wenig besser. Es musste an der Hitze liegen. Vom hochgiftigen Mückenspray beschützt, verbrachten wir die heisse Mittagszeit mit Lesen und Schlafen und Rachel übte … Jede weitere halbe Stunde wird die Temperatur besser, aber Rachels Geduld kleiner. Als keine mehr da war und Rachel alle! Boulders besichtigt hatte, reichten wir noch einige schöne Probleme nach: Faith (V3) kurz aber wunderschön, Gaby versuchte den ersten Sprung (vom Nachbarfels) an das Peter-Parker-Problem (V5) (mit den Wandergaloschen, da wäre sie oben in die Bedrouille gekommen), J.S. Memorial Slab (V4, in Fontainebleau höchstens 5a). Und dann war aus die Maus und wieder Ruhetag angesagt.

One Comment

  1. Barbara
    Posted 4 November 2012 at 18:47 | #

    You both are amazing !!! What a pleasure to have read your reports. A life time adventure for sure. Congratulations. Miss you both x barbara